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DIE MÜNCHNER ZWIETRACHT und das OKTOBERFEST in MÜNCHEN – Teil 2

Der Aufstieg des Hippodroms unter Sepp Krätz als Festwirt und der MÜNCHNER ZWIETRACHT als Abendband war nicht mehr zu stoppen. Ab dem Jahr 1998 war abends kein Platz mehr zu bekommen, die Türen waren dicht, das Zelt gerammelt voll und die berühmt-berüchtigte Happy-Hippo-Party ab 21 Uhr war nicht mehr zu toppen. Die Promis gaben sich die Klinke in die Hand, viele kamen zu uns auf die Bühne, um entweder selbst zu singen oder sich einfach nur sehen zu lassen. Hier ein kleiner Auszug ohne Reihenfolge:

Deep Purple, Ronan Keating Udo Jürgens, Tony Christie. Wolfgang Fierek, Thomas Gottschalk, Michelle Hunziker (mit dem gesamten „Wetten dass“ team live von der Bühne), Lou Bega, Bernie Paul, Haddaway, Abi Ofarim, Paris Hilton, der gesamte Sauerland Boxstall mit dem russischen Riesen-Boxer Nikolai Walujew, viele weitere Stars des Fussballs, Sports und Films.

 

 

 

 

 

Münchner Zwietracht mit Abi Ofarim (linkes Bild) und Tony Christie (rechts Bild)

Im Frühjahr 2000 hörte ich bei unserer Plattenfirma Koch Records einen Musik-Titel. Ich war sofort begeistert und sagte: „den möchte ich mit der Zwietracht sofort aufnehmen und veröffentlichen, und am besten zusammen mit Rudolph Moshammer“. Denn der Titel hiess „Moos hamma“. Das geht nicht meinte der Plattenboss, doch ich blieb stur und fuhr persönlich in die Münchner Maximilianstrasse, in das Modegeschäft welches er dort betrieb.
Bewaffnet mit einem Ghettoblaster spielte ich Herrn Moshammer den Titel vor und erzählte ihm von meiner Vision einen Münchner Wiesnhit damit landen zu wollen. Und was geschah? ………..Mosi war begeistert!!!
Gesagt getan. Im Juni 2000 gingen wir ins Studio und produzierten „Moos Hamma“ mit dem dazu sprechenden Rudolph Moshammer. https://youtu.be/bOS-70WERz8

Der Titel schlug ein – vor allem mit Mosi als Zugpferd. Die TV Sender rissen sich um uns und die Zeitungen überschlugen sich. Im September, also kurz vor der Wiesn 2000 war der Titel schon auf Platz 40 der deutschen TOP 100 Singlecharts. Aber dann kam das Beste:
Die Wiesn ! Es war Kaiserwetter, herrlich warm und Mosi kam täglich, wenn die Münchner Zwietracht abends zu spielen begann mit einem Tross Menschen, wie ein König ins Hippodrom marschiert. Bodyguards, Freunde, andere Promis und Daisy und Fernsehkameras mit gleissendem Licht. Er marschierte zu den Klängen des bayrischen Defiliermarsches zu uns auf die Bühne und dann spielten wir zusammen „seinen“ Titel „Moos hamma“. Das Zelt tobte. Die Presse hatte ein gefundenes Fressen und alle Fernsehstationen waren zu diesem Zeitpunkt im Hippodrom und berichteten fast alles live.
Sepp Krätz grinste wie ein Honigkuchenpferd, denn eine bessere Werbung gab es nicht und wir die Münchner Zwietracht waren in aller Munde.

Und Moshammer? Der genoss es wie verrückt. Ein Schub für seine Publicity. A win – win – situation!

Es kam sogar soweit dass der NDR uns unbedingt beim European Songcontest 2001 ( der damals noch Grand Prix de la Chanson hieß ) dabei haben wollte. Machten wir, aber das ist eine andere Geschichte.

Ab diesem Jahr war das Hippodrom DAS Promizelt schlechthin. Jeden Abend berstend voll und wir die Münchner Zwietracht nicht mehr weg zu denken.
Im Jahr 2005 waren wir auf grosser Welttournee zuerst in USA, dann darauf in Mexiko, danach in Süd Korea, Niederlande, Schweiz und dann wieder Wiesn in München. Seit diesem Jahr nannten uns Fachleute „die populärste Oktoberfestband der Welt“.
Das Hippodrom war dadurch ebenfalls weltbekannt geworden. Wir exportierten den
„spirit of Gemütlichkeit“ hinaus in die Welt (siehe auch Blog 3 zum Thema GEMÜTLICHKEIT)

Für das Hippodrom kam es dann anders: Der Wirt des Hippodroms wurde wegen steuerlicher Unregelmäßigkeiten – genau schon wie 20 Jahre zuvor ein anderer – von der Stadt München vom Oktoberfest verbannt. Das Hippodrom war Geschichte.

Das Marstall kam. Der Wirt Siegfried Able, mit dem ich schon seit ein paar Jahren zusammenarbeitete, hielt zu uns, und seit dem Jahr 2014 ist die Münchner Zwietracht nun im Marstall. Heuer im Jahr 2019 schon wieder das sechste Mal.

Wir freuen uns und bedanken uns bei allen die immer zu uns gehalten haben, die uns besucht haben und von Fans zu Freunden wurden.

Wir wünschen eine friedliche und wunderbare Wies`n 2019.

DIE MÜNCHNER ZWIETRACHT und das OKTOBERFEST in MÜNCHEN – Teil 1

Wir waren im Jahre 1994 schon seit zwei Jahren recht ordentlich live unterwegs, hatten viele Fernsehsendungen (zur damaligen Zeit Anfang der 1990ger Jahre gab es in der Woche 3-4 Sendungen, in denen man auftreten konnte), da kam von unserem Management die Frage, ob wir denn in München auf dem Oktoberfest spielen wollten?

Aber logisch, ein Ritterschlag für eine Münchner Band!

Wieder einmal hatte es einen Wirt mit der Steuer erwischt, diesmal den damaligen Pächter des Hippodroms.
Der Pächterwechseln erfolgte, und das Hippodrom wurde von Frau Brandl (Vinzenz Murr) übernommen.
Ich hatte ja mit der Helmut Högl Band 6 Jahre Wiesnerfahrung in Kufflers Weinzelt vorzuweisen, und da alles schnell gehen musste, bekamen wir sofort den Zuschlag.
Wir hatten gerade noch 2 Monate Zeit, um uns ein entsprechendes musikalisches Wiesnprogramm drauf zu schaffen. Damals waren wir, Heinz Fuhrmann (Trompete, Voc), Ralf Gollmitzer (Keyboard Akkordeon, Voc.), Andreas John (Schlagzeug), Harald Hänsel (Klarinette) und ich am Bass und Gesang. Am ersten Tag waren wir super aufgeregt. Alles war neu für uns, aber auch für alle anderen, die im Zelt arbeiteten; denn auch die Wirtin hatte noch nie vorher ein Festzelt geleitet und organisiert.
Meine Oktoberfesterfahrung war Gold wert, denn es ist wichtig zu wissen, was man zu welcher Zeit spielt, um das Publikum entweder bei Laune zu halten, es zu animieren oder aber auch zu beruhigen. (Das gilt übrigens heute noch genauso)

Mit uns traten noch auf, Jazz Gitti aus Wien, und die Wildecker Herzbuben – damals mit „Herzilein“ schon auf dem Höhepunkt ihrer Karriere.
Im Jahr 1994 hatte das Hippodrom noch bis 24 Uhr offen und in Tracht war kaum einer unterwegs. Wir schlugen uns recht tapfer und hatten viel Erfolg gerade in der Zeit ab 22.30 Uhr, wenn die anderen Zelte schlossen. Aber es kamen halt auch viele Betrunkene die mehr Krawall als Umsatz machten.
Ich denke für die Wirtin war das Ganze eher ein Abenteuer als lukrativ und so gab sie im darauffolgenden Jahr das Hippodrom wieder auf.

Sepp Krätz der Wirt der schon damals sehr bekannten Waldwirtschaft in Grosshesselohe kaufte es und betrieb es erstmals im Jahr 1995. Mit neuem Konzept:
Gehobene Gastronomie, Tischdecken, Hostessen und viel Prominenz.
Er setzte im ersten Jahr musikalisch leider auf eine unerfahrene Amateurband und entsprechend schwer war es im völlig neu gestalteten Hippodrom in Stimmung zu kommen.
Sepp Krätz (den ich damals noch nicht kannte) und ich hatten aber einen gemeinsamen Freund: Manfred Schauer – Auf Geht’s beim Schichtl. Und der brachte uns zusammen. Sepp und ich waren uns sympathisch. Ich konnte ihn von meinen und unseren Erfahrungen was Oktoberfeste betrifft überzeugen. Und ab da waren wir wieder auf der Wiesn; von 1996 bis heute.
Viele tolle Erfahrungen und witzige Begegnungen prägten die nächsten Jahre. Das Hippodrom profitierte sehr von unserer Erfahrung und unserer Professionalität. Und mit der Zeit wurde das Hippodrom beliebt und erfolgreich und wir zur wichtigsten und bekanntesten Wiesnband, denn unsere Fernsehauftritte machten wir ja weiter, veröffentlichten weiter CDs und waren in den Printmedien erfolgreich. Das machten und hatten die anderen Bands allesamt natürlich nicht.